5. Dezember 1961
Einige Monate nach dem Mauerbau fand am westlichen Rand Berlins bei Albrechtshof eine spektakuläre Flucht statt. Der Lokführer Harry Deterling und ein Heizer fuhren zusammen mit mehreren Familien mit einer Dampflok und acht Waggons von Oranienburg über die Hauptstrecke Hamburg–Berlin. An der Grenze der DDR nach Spandau brachen sie um 20.50 Uhr mit dem Zug durch. Anders als zwei Jahre später im Kinofilm Durchbruch Lok 234 gezeigt, waren die Grenzsoldaten offenbar so überrascht, dass sie keinen einzigen Schuss abgaben. 25 Personen blieben danach im Westen, sieben Passagiere gingen zurück in die DDR.
Schon am nächsten Tag wurde die Eisenbahnstrecke unterbrochen. Schienen wurden herausgerissen und Sperren errichtet, die Grenze wurde unpassierbar gemacht. Die Züge zwischen West-Berlin und Hamburg wurden seitdem über Griebnitzsee und Wannsee umgeleitet. Nie wieder gelang es einem Zug, die Sperranlagen nach West-Berlin zu durchbrechen.
- 1949: Grenzkontrollpunkt eröffnet
- 1961: Die USA und der Mauerbau
- 1961: Mauerbau
- 1961: Das erste Maueropfer
- 1961: Konfrontation am Checkpoint Charlie
- 1961: Mit dem Panzer zur Schule
- 1961: Flucht mit der Eisenbahn
- 1962: Der Tod von Peter Fechter
- 1962: Ein Inder gegen die Mauer
- 1963: „Ich bin ein Berliner“
- 1964: DDR-Grenzsoldat erschossen
- 1966–1975: Die toten Kinder von der Spree
- 1969: Autobahn-Grenzübergangsstelle Dreilinden/Drewitz
- 1981: Eröffnung der GÜSt am Teltowkanal
- 1989: Mauerfall
- 1990: Auflösung des Checkpoint Charlie
Foto: Polizeihistorische Sammlung des Polizeipräsidenten in Berlin