Wo uns der Schuh drückt

Ernst Reuter im RIAS: Wo uns der Schuh drückt

18. November 1948, 6. Mai 1978

1948 grün­dete der Regie­rende Bürger­meister Ernst Reuter die zwei­wö­chent­liche Hörfunk­reihe Wo uns der Schuh drückt. Ursprüng­lich im Sender NWDR Berlin wurde sie ab 1951 im RIAS ausge­strahlt. In dieser Sendung sprach der jewei­lige Regie­rende Bürger­meister von Berlin direkt und ohne redak­tio­nelle Beglei­tung zur Bevöl­ke­rung.
Die letzte Ausgabe der Sende­reihe lief am 6. Mai 1978 mit dem dama­ligen Regie­renden Bürger­meister Diet­rich Stobbe. Voraus­ge­gangen war eine rund einjäh­rige öffent­liche Debatte, die Hein­rich Lummer, Mitglied des SFB-Rund­funk­rates und CDU-Frak­ti­ons­vor­sit­zender im Berliner Abge­ord­ne­ten­haus, ausge­löst hatte. Die CDU sah den Rund­funk für „partei­po­li­ti­sche Zwecke ausge­nutzt“, denn bis einschließ­lich Stobbe waren alle Regie­renden Bürger­meister von Berlin – mit Ausnahme von Reuters direktem Nach­folger nach dessen Tod inner­halb seiner laufenden Amts­zeit Walther Schreiber (CDU) – Partei­an­ge­hö­rige der SPD gewesen.