
11. Dezember 1930
Der Anti-Kriegs-Roman Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque wurde 1928 veröffentlicht. In dem Roman verarbeitete Remarque neben eigenen Erfahrungen vorwiegend die Erzählungen verwundeter Soldaten, die er im Lazarett kennengelernt hatte, fügte aber auch frei erfundene Episoden hinzu.
Auf den Roman aufbauend veröffentlichte der US-amerikanische Regisseur Lewis Milestone im Sommer 1930 den gleichnamigen Kinofilm, der zu einem weltweiten Erfolg wurde. Noch im gleichen Herbst erhielt er zwei Oscars, als Bester Film und für die Beste Regie.
Im November 1930 kam die synchronisierte Fassung auch in Deutschland in die Kinos, wobei von der Originalfassung rund 40 Prozent herausgeschnitten worden waren. Trotzdem gab es starke Proteste gegen die Aufführungen, die oftmals von Attacken be- und verhindert wurden. Vor den Kinos kam es teilweise zu Straßenschlachten. Vor allem Rechtsradikale wandten sich gegen den Film, weil er eine „ungehemmte pazifistische Tendenz“ aufweisen würde.
Noch im Dezember 1930 verbot die Oberste Filmprüfstelle die Vorführung des Films im Deutschen Reich wegen der von ihm ausgehenden „Gefährdung des deutschen Ansehens in der Welt“ und der „Herabsetzung der deutschen Reichswehr“. Nach zahlreichen Protesten linker und liberaler Prominenter durfte „Im Westen nichts Neues“ ab dem Juni 1931 in geschlossenen Veranstaltungen wieder gezeigt werden, allerdings nochmal um mehrere Szenen zensiert. Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten ist der Kinofilm in Deutschland endgültig verboten worden.