Errichtung der Friedensstatue

Die Friedensstatue in Moabit

28. September 2020

Am west­li­chen Ende der Birken­straße in Moabit steht seit September 2020 ein beson­deres Denkmal. Es erin­nert an die soge­nannten „Trost­frauen“: Schät­zungs­weise 200.000 junge Frauen und sogar Mädchen ab 11 Jahren wurden während des Welt­kriegs zwischen 1937 und 1945 von der japa­ni­schen Armee zur Prosti­tu­tion gezwungen. Die meisten von ihnen kamen aus eroberten Gebieten, vor allem China, Taiwan oder Indo­ne­sien. Nach dem Krieg war das Jahr­zehnte lang ein Tabu, erst ab 1991 gingen Über­le­bende damit in die Öffent­lich­keit.

Doch selbst 75 Jahre nach Ende des Kriegs sorgte dieses Denkmal für Wirbel. Sogar aus dem Tokioer Außen­mi­nis­te­rium kamen Proteste. Das hat sicher auch mit der nicht aufge­ar­bei­teten Kriegs­schuld des ehema­ligen Kriegs­ag­gres­sors Japan zu tun. Stephan Dassel, der dama­lige grüne Bürger­meister von Mitte, wollte das Mahnmal deshalb kurz darauf wieder abreißen lassen, was jedoch aufgrund zahl­rei­cher Proteste, auch aus dem Bezirksamt und seiner eigenen Partei, verhin­dert wurde.