24. Oktober 1989
Nach den großen Protesten in der DDR wurde bereits am 18. Oktober 1989 Erich Honecker als Generalsekretär des ZKs der SED von Erich Krenz abgelöst. Sechs Tage später übernahm Krenz nach der Parteiführung auch die des Staates: Sein Titel „Staatsratsvorsitzender und Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates der DDR“ markierte für wenige Wochen den politischen Höhepunkt des einstigen FDJ-Vorsitzenden, der sich noch im Sommer 1989 positiv über die blutige Niederschlagung der Studentenaufstand in Peking geäußert hatte.
Bereits am 6. Dezember verlor Krenz all seine Posten jedoch wieder, 1997 wurde er in einem Mauerschützenprozess wegen Totschlags zu sechseinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Davon verbüßte er nach Haftantritt in der JVA Moabit 1999 bis zu seiner Entlassung 2003 knapp vier Jahre.
Von Egon Krenz wird vor allem der Begriff „Wende“ für die Umbruchzeit in der DDR bleiben. Er nutzte dieses Wort in einer Ansprache, es wird seitdem von vielen Menschen und Medien genutzt. Damalige Bürgerrechtler lehnen den Begriff jedoch aufgrund der Herkunft ab.
Foto: Bundesarchiv, Bild 183‑1989-0303–027 / Hartmut Reiche / CC-BY-SA 3.0