Auftragsmord im Park

Abgesperrter Tatort im Kleinen Tiergarten

23. August 2019, 15. Dezember 2021, 1. August 2024

Am Mittag des 23. August 2019 kam es im Kleinen Tier­garten zwischen Lübe­cker und Strom­straße zu einem Mord. Gegen 12 Uhr wurde ein Mann von einem Radfahrer durch drei Schüsse getötet. Der Täter floh danach zur Lessing­brücke. Dort wurde er von zwei Jugend­li­chen beob­achtet, wie er das Fahrrad und die Pistole Glock mit Schall­dämpfer in die Spree warf. Alar­mierte Poli­zisten nahmen den Mann noch vor Ort fest. Es stellte sich heraus, dass es sich um den 56-jährigen Vadim Kras­ikov handelte, der den Mord im Auftrag des russi­schen Geheim­dienstes beging. Dieser poli­ti­sche Mord hatte welt­weit Beach­tung gefunden.

Taucher bergen Beweis­stücke aus der Spree

Das Opfer Zelimkhan Khan­gosh­vili soll von 2001 bis 2005 für tsche­tsche­ni­sche Rebellen gekämpft haben, später für die Anti-Terror-Zentrale des geor­gi­schen Innen­mi­nis­te­riums tätig gewesen sein. Der Isla­mist war 2017 nach Deutsch­land gekommen und hatte hier erfolglos Asyl bean­tragt.

Am 15. Dezember 2021 wurde sein Mörder im Krimi­nal­ge­richt in der Turm­straße zu einer lebens­langen Haft­strafe verur­teilt – nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt.

Doch bereits knapp fünf Jahre später wurde der „Tier­gar­ten­mörder“ im Rahmen eines größeren Gefan­ge­nen­aus­tauschs am 1. August 2024 von Deutsch­land an Russ­land über­stellt.

Fotos: Micha Runow