Btx geht online

Logo des Bildschirmtextes

5. März 1980

Am 1. September 1983, wurde bundes­weit der Vorgänger des öffent­li­chen Inter­nets einge­führt. Doch schon drei­ein­halb Jahre zuvor, ab dem 5. März 1980, konnten 3.000 Personen in Berlin das neue Angebot test­weise nutzen.

Bis dahin stand der Name Btx für Fahr­räder, nun aber star­tete die Deut­sche Bundes­post einen inter­ak­tiven Online-Dienst, den Bild­schirm­text. Man konnte einen Decoder in die Tele­fon­lei­tung stecken und mit Bild­schirm (Fern­seher) und Tastatur die einzelnen Seiten über eine Ziffern­folge aufrufen.

Webadressen wie heute gab es noch nicht, außerdem war das Angebot fast nur auf Deutsch­land beschränkt. Da nur Zeichen über­tragen werden konnte, gab es auch noch keine Fotos oder Grafiken. Abge­rechnet wurden der Dienst für den Nutzer über den Aufruf der Seiten. Manche waren zwar kostenlos, für viele musste man aber zahlen, z.B. 30 Pfen­nige pro Seiten­aufruf. Abge­rechnet wurde dann über die Tele­fon­rech­nung.

Da aber auch das Einstellen von Inhalten relativ teuer war, hielt sich das Angebot in recht kleinem Rahmen. Private Seiten gab es fast gar nicht, vor allem größere Firmen und Versand­häuser nutzen das Medium zum Verkauf ihrer Waren.

Das änderte sich erst 1995, als Btx (seit 1993 hieß es Datex‑J) zu T‑Online ausge­baut und völlig umge­staltet wurde. Nach Aufkommen des Inter­nets gab es das eins­tige Btx-Angebot noch als T‑Online Classic, erst 2007 wurde es abge­schaltet.

Btx war für viele spätere Inter­net­be­geis­terte die Einstiegs­droge. Unver­gessen der Hack des Chaos Computer Clubs, der bereits 1984 vorführte, wie man online inner­halb kurzer Zeit 135.000 DM erbeuten kann.