
16. Dezember 2022
Als der AquaDom morgens um 5.43 Uhr platzte, ergossen sich rund eine Million Liter Wasser in die Eingangshalle des Hotels Radisson in der Karl-Liebknecht-Straße. Damit war das größte zylindrische Aquarium der Welt zerstört, das zuvor freistehend in der großen Hotelhalle stand.
Trotz der unvorstellbaren Wucht der Wassermassen wurden nur zwei Menschen leicht verletzt, was vor allem auch am frühen Zeitpunkt des Unglücks lag. Fast 1.500 Fische wurden getötet, alle Geschäfte in dem Gebäude, das gesamte Erdgeschoss, der Keller und das daneben stehende DDR-Museum wurden überschwemmt.
Warum der riesige Zylinder zerborsten ist, konnte nicht sicher ermittelt werden. Möglicherweise lag bei dem rund 20 Jahre alten Acrylglas Materialermüdung vor, es gibt aber auch andere Theorien.
Der Behälter hatte eine Höhe von 16 Metern, 11,5 Meter Durchmesser und ein Volumen von rund einer Million Litern. Taucher reinigten täglich die Scheiben des Aquariums und verhinderten das Anhaften von Algen in dem 26 Grad warmen Salzwasser. Im Innern des Zylinders bot ein Aufzug Besuchern die vertikale Durchfahrt und ein Rundum-Panorama des Aquariums. Ab Oktober 2019 musste das Aquarium nach über 15 Jahren Betriebszeit saniert werden, u.a. weil Wasser austrat. Durch die Corona-Pandemie verzögerten sich die Arbeiten, sodass es erst im Juni 2022 wieder befüllt und in Betrieb genommen werden konnte. Ein halbes Jahr später geschah dann das Unglück.
Foto: Infomastern / CC BY-SA 2.0