15. Dezember 1924
Auf dem Potsdamer Platz, dem wohl verkehrsreichsten Ort der Stadt, wurde die erste elektrische Ampel Deutschlands aufgestellt. Sie regelte den Verkehr für Fußgänger, Autofahrer, dazwischen fuhren die Straßenbahnen. Die Steuerung in dem über acht Meter hohen Ampelturm übernahm ein Polizist, der geschützt in einer Kabine saß. Die Ampel hatte fünf Seiten, die Lichter waren nebeneinander angeordnet.
Im November 1925 folgten weitere Ampeln an drei Kreuzungen der Leipziger Straße (Wilhelmstraße, Mauerstraße, Friedrichstraße). Um 1933 waren auf der Potsdamer Straße sieben, auf der Leipziger acht Ampeln in Betrieb.
Schon vorher gab es in London Versuche mit einer durch Gaslicht betriebene Ampel, welche aufgrund mehrerer Explosionen aber wieder abgebrochen wurden. Deshalb hat man in Berlin gleich auf elektrisches Licht in den Ampel gesetzt.
Der Ampelturm am Potsdamer Platz wurde schnell zu einer Attraktion, auch für Touristen. Deshalb ist sie auf vielen Postkarten und Fotos aus der Zeit abgebildet.
Der Verkehrsturm wurde 1937 anlässlich der Arbeiten für den unterirdischen S‑Bahnhof Potsdamer Platz abgebaut und durch Hängeampeln ersetzt.
Foto: Bundesarchiv, Bild 102–00892 / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0