
1. Januar 1929, 1. Januar 1938
Es war der spätere Regierende Bürgermeister Ernst Reuter (SPD), der die BVG als zentrale Nahverkehrsgesellschaft für Berlin schuf. Der damalige Stadtrat für Verkehrswesen hatte genug davon, dass es in der Stadt mehrere unterschiedliche Unternehmen gab, die öffentlichen Personennahverkehr durchführten. So gab es die 1868 privat gegründete Allgemeine Berliner Omnibus-Actien-Gesellschaft (ABOAG), die 1897 ebenfalls privat entstandene Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin (Hochbahngesellschaft) sowie zahlreiche Straßenbahnunternehmen. Zuvor waren auch noch Pferde-Straßenbahnen unterwegs, ebenfalls privat und mit eigenen Tarifen. Die elektrischen Straßenbahnen wurden zwar 1920 zusammengeführt, deren Gesellschaft ging aber drei Jahre später pleite.
Ernst Reuter plante seit 1926 eine Einheits-Verkehrsgesellschaft, in der nicht jeder Betrieb seine eigenen Fahrscheine verkaufte, die in den anderen Verkehrsmitteln nicht gültig waren.
Am 15. März 1927 führten die ABOAG, die Straßenbahn- und die Hochbahngesellschaft einen gemeinschaftlichen Tarif von 20 Pfennig ein, der jedoch die Kosten der einzelnen Betriebe nicht deckte.
Die gerichtlich eingetragene Firma unseres Unternehmens lautet Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft. Der Sitz des Unternehmens ist Berlin W 9, Leipziger Platz 14.
Die Abkürzung unserer Firma lautet: BVG. Ausgesprochen „Bevauge“.
Aus diesem Grund wurden die Nahverkehrsbetriebe im Dezember 1928 zusammengeschlossen. Ab dem 1. Januar 1929 gehörten fast alle öffentlichen Verkehrsmittel zu neu gegründeten Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft (BVG). Eine Ausnahme bildete die S‑Bahn, die weiterhin der Deutschen Reichsbahn unterstellt war. Außer zwischen 1984 und 1994 war sie seitdem unabhängig von der BVG.
Am 1. Januar 1938 wurde die BVG zu einem Eigenbetrieb der Stadt Berlin und trägt seitdem den Namen Berliner Verkehrsbetriebe.