17. November 1910, 30. Januar 1944, 13. November 1973
Der Berliner Sportpalast in der Potsdamer Straße in Schöneberg fasste 10.000 Besucher, im Innenraum fanden weitere 10.000 Menschen Platz. 1910 als Hohenzollern-Sport-Palast eröffnet, galt er als Sensation, insbesondere wegen der Kunsteisbahn, zu ihrer Zeit die größte der Welt. Eröffnet wurde der Sportpalast durch den Komponisten und Dirigenten Richard Strauss.
Bereits ab 1911 fand hier das jährliche 6‑Tage-Rennen statt. In diesem Zusammenhang wurde Reinhold Habisch berühmt, der aufgrund seiner Behinderung Krücke genannt wurde und ab 1923 den Sportpalastwalzer mitpfiff.
1919 galt der Sportpalast zudem als größtes Kino der Welt.
In der Zeit der Weimarer Republik wurden in dem riesigen Saal immer wieder Parteitage abgehalten, erst von der KPD und der Zentrumspartei, später vor allem von der NSDAP. Unselige Berühmtheit erlangte der Sportpalast, als der NS-Propagandaminister Joseph Goebbels dort am 18. Februar 1943 zum „totalen Krieg“ aufrief.
Dieser Krieg war es auch, der dafür sorgte, dass das Gebäude am 30. Januar 1944 durch Bomben teilweise zerstört wurde. Doch noch während der Nazizeit ist der Sportpalast enttrümmert und wieder für Veranstaltungen hergerichtet worden – wenn auch ohne Dach.
Dies kam erst in der Nachkriegszeit wieder drauf. Erneut fanden hier Sport- und Musikveranstaltungen statt, bis der private Eigentümer der Halle Anfang der 1970er Jahre starb. Am 13. November 1973 wurde der Sportpalast abgerissen, heute steht dort das Pallasseum, auch Sozialpalast genannt.