Flughafen Schönefeld

Empfangsgebäude Flughafen Schönefeld, 2013

28. April 1955, 30. September 1955

Von 1947 bis 1955 ließ die Sowje­ti­sche Mili­tär­ad­mi­nis­tra­tion direkt hinter dem West-Berliner Orts­teil Rudow einen neuen Flug­hafen errichten: Sie nannten ihn Berlin-Schö­ne­feld, obwohl er eigent­lich in Bran­den­burg lag. Er wurde am 28. April 1955 in DDR-Verwal­tung über­geben und am 30. September mit einem Flug nach Moskau offi­ziell eröffnet. Fünf Jahre später ging eine zweite Start- und Lande­bahn in Betrieb.

Schö­ne­feld wurde zum wich­tigsten Flug­hafen der DDR, aber auch viele West-Berliner nutzten ihn für Reisen nach Osteu­ropa und Asien. Für sie wurde von den ostdeut­schen Behörden extra ein Grenz­über­gang zwischen Rudow und dem Flug­hafen einge­richtet.

Mit dem Flug­hafen Schö­ne­feld sind tragi­sche Schick­sale verbunden:
Am 10. März 1970 sollen zwei DDR-Bürger vergeb­lich versucht haben, ein Flug­zeug in den Westen zu entführen. Nach ihrer Fest­nahme begingen sie angeb­lich Selbst­mord.
Viel mehr Opfer gab es am 14. August 1972: Kurz nach dem Start vom Flug­hafen Schö­ne­feld stürzte eine Lini­en­ma­schine der DDR-Flug­ge­sell­schaft Inter­flug nahe Königs Wuster­hausen ab. Dabei kamen 156 Menschen ums Leben.
Bei einem weiteren Absturz am 12. Dezember 1986 starben 71 Menschen. Eine sowje­ti­sche Verkehrs­ma­schine stürzte beim Lande­an­flug auf den Flug­hafen Schö­ne­feld ab, elf Passa­giere über­lebten.

Der Flug­hafen Schö­ne­feld war als eigen­stän­diger Flug­hafen bis Ende Oktober 2020 in Betrieb. Das Abfer­ti­gungs­ge­bäude des Flug­ha­fens wurde als Terminal 5 in den Flug­hafen Berlin Bran­den­burg (BER) inte­griert, wird aber seit Februar 2021 nicht mehr genutzt.

Foto: calflier001 /​ CC BY-SA 2.0