Flugplatz Staaken

R.VI vor dem Zeppelin-Werk

9. November 1916, 27. Dezember 1922

Am Rande Staa­kens wurden ab 1916 aufgrund einer Anord­nung des Kriegs­mi­nis­te­riums Zeppe­line mit mili­tä­ri­scher Ausrich­tung herge­stellt. Im August 1919 begann sogar ein Zeppelin-Lini­en­ver­kehr nach Fried­richs­hafen, insge­samt waren es jedoch nur knapp über hundert Fahrten. Das Areal wurde nun auch für Flug­zeuge ausge­baut, die wesent­lich schneller und zuver­läs­siger als Zeppe­line waren.

LZ 127 Graf Zeppelin in Staaken

Der erste Flug eines deut­schen Verkehrs­flug­zeugs nach London star­tete in Staaken am 27. Dezember 1922 mit einer einmo­to­rigen „Dornier Komet II“. Mit der Fertig­stel­lung des Flug­platzes Tempel­hofs wenige Monate später wurde der Flug­platz Staaken dann nur noch für Übungs­flüge, Privat­flieger, Sport­flug­zeuge und beson­dere Flüge genutzt. Bei einem Probe­flug am 22. April 1940 kamen die drei Besat­zungs­mit­glieder ums Leben.

Die alten Zeppe­lin­hallen auf dem östli­chen Teil des Flug­platzes wurden zu Film-Ateliers umge­baut, hier entstanden die Film­werke Staaken.
Während der Olym­pi­schen Sommer­spiele 1936 wurde Segel­fliegen als Demons­tra­ti­ons­sportart in das Programm aufge­nommen. Die dazu durch­ge­führten Wett­be­werbe wurden vom Flug­platz Staaken aus gestartet.
1938 flog eine Maschine Focke-Wulf von Staaken aus nonstop nach New York.

Tower aus den 1920er Jahren

Direkt nach dem Zweiten Welt­krieg nutzten die Luft­streit­kräfte der Sowjet­union den Flug­platz, in dieser Zeit gab es auch zwei Abstürze mili­tä­ri­scher Maschinen.
Da der west­liche Teil des Flug­feldes ab 1949 zur DDR gehörte und er somit geteilt war, gab es dann keinen Flug­ver­kehr mehr. Heute ist der ehema­lige Flug­platz teil­weise bebaut, nur noch ein Gebäude sowie mehrere Stra­ßen­namen erin­nern an ihn.

Foto 2: Bundes­ar­chiv, Bild 102–00844 /​ CC-BY-SA 3.0
Foto 3: Berndlang­schied /​ CC BY-SA 3.0 DE