18. Oktober 1941
Sie sind das wohl finsterste Kapitel der deutschen Geschichte: Die Deportation und Ermordung von Millionen jüdischer Menschen in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. Die meisten von ihnen waren Osteuropäer – Polen, Russen, Ukrainer.
Aber auch aus der Reichshauptstadt Berlin wurden Zehntausende in den Tod gekarrt. Etwa ein Drittel der rund 160.000 jüdischen BerlinerInnen ist während des Holocausts in den Konzentrationslagern und Ghetto umgebracht worden. Die anderen konnten fliehen, nach Palästina, nach Asien und Amerika. Oder in andere europäische Länder, aus denen sie dann oft noch nach Auschwitz oder andere KZs transportiert wurden.
In Berlin begannen die Deportationen am 18. Oktober 1941. An diesem Tag ging vom Bahnhof Grunewald der erste Zug mit 1.013 Jüdinnen und Juden ab. In den folgenden drei Jahren und drei Monaten waren es mindestens 61 Deportationszüge, die meisten vom Güterbahnhof Moabit. Rund 15.000 Menschen wurden in 123 Alterstransporten ins Ghetto und KZ Theresienstadt gebracht. Insgesamt sind aus Berlin 50.000 und 55.000 Juden deportiert worden, nur wenige von ihnen überlebten die Lager.
Anders als oft beschrieben fanden die Deportationen nicht in Viehwaggons der Deutschen Reichsbahn statt, sondern in Güterwagen. Für die Transporte nach Theresienstadt wurden auch teilweise ausgemusterte Personenwaggons genutzt oder an reguläre Züge angehängte, extra verschlossene Wagen. Das machte jedoch das weitere Schicksal der Opfer nicht besser.
- Das Schicksal der Berliner Juden während der Nazizeit
- 1933: Berufsverbote für Juden
- 1938: Die „Polenaktion“
- 1938: Pogromnacht
- 1939: Reichsvereinigung der Juden
- 1940: Hetzfilm „Der ewige Jude“
- 1941: „Endlösung der Judenfrage“
- 1941: Deportationen in den Tod
- 1942: Wannsee-Konferenz
- 1943: Fabrikaktion und Rosenstraßen-Protest