7. April 1914
Einweihungsgottesdienst der großen Synagoge in der Levetzowstraße 7–8 in Moabit. Gemeinde und Ehrengäste verlassen den Neubau nach dem Gottesdienst. Die monumentale Säulenportikus-Fassade trug in hebräischen Lettern die Inschrift: „Haus Jakobs, auf lasst uns wandeln im Licht des Herrn.“
Zur Synagoge gehörten eine Religionsschule und ein Gemeindezentrum, das erst 1919 fertiggestellt wurde, sowie eine zweite Synagoge für die Wochentage.
Die Levetzowstraße im Stil des Barockklassizismus war an der stark belebten Kreuzung zur Jagowstraße neben dem Postamt NW 87 ein markantes Zeichen im Moabiter Kiez. Ihr Rabbiner war Dr. Julius Lewkowitz, der mit seiner Frau im Konzentrationslager ermordet wurde.
Während des Holocausts nutzten die Nazis die Synagoge als Sammellager, von wo auch Jüdinnen und
Juden zu den Deportationsbahnhöfen gebracht wurden. Im Krieg beschädigt, wurde sie 1956 abgerissen.
Die Forderung, wenigstens die vier Eingangssäulen als Erinnerung stehenzulassen, wurde ignoriert.